NEWS

Startups wollen die Baubranche umkrempeln

Klimaschutz und Digitalisierung: Startups wollen die Baubranche umkrempeln

Die Erwartungen an die Baubranche sind derzeit gigantisch. Um die Wohnungsnot zu bekämpfen, soll möglichst schnell und günstig gebaut werden, gleichzeitig sollen Klima und Ressourcen geschont werden. Legt man diese Maßstäbe an ein Auto an, fordert man einen LKW, der 250 km/h fährt, aber dank Elektroantrieb kein CO2 ausstößt – zu einem Preis von 25.000 Euro.

Das Problem: In der Baubranche gibt es zu wenige Mitarbeiter, Baumaterialien haben sich stark verteuert oder sind oft gar nicht mehr lieferbar. Und wegen steigender Zinsen wird es immer kostspieliger, neue Bauprojekte zu finanzieren.

 

Daher gibt es in der Baubranche die Hoffnung, zumindest einige dieser Probleme durch innovative Startups lösen zu können. Doch die Branche gibt zu, dass sie viel aufzuholen hat. „Eine Startup-Strategie gibt es bislang nicht, aber die ist in Arbeit“, sagt Britta Frischemeyer vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) selbstkritisch.

Dabei ist der „Property-Tech“ oder „Proptech“-Bereich eine Boom-Branche. Laut einer Studie des Unternehmens Blackprint haben Startups im Jahr 2021 rund 666 Millionen Euro an Wagniskapital eingesammelt. 2020 waren es mit rund 270 Millionen Euro weniger als halb so viel.

 

Ein entscheidender Bereich ist die grüne Transformation. Denn die Baubranche ist nach wie vor ein großer Verursacher von klimaschädlichem CO2. Allein die Zementherstellung ist für rund sieben Prozent des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich – mehr als doppelt so viel wie der Flugverkehr (rund 2,8 Prozent).

Ein Unternehmen, das die grüne Wende der Baubranche beschleunigen will, ist Ecoworks. Es bietet eine scheinbare einfache Lösung für ein drängendes Problem: Zig Millionen Wohnungen in Deutschland müssen besser gedämmt werden, damit Energie und CO2 eingespart werden. Normalerweise ist das teuer und mit langen Bauarbeiten verbunden.

 

Ecoworks wirbt damit, dass es Siedlungs- und Plattenbauten durch serielle Produktion schnell sanieren kann. 80 Prozent der Arbeit sollen kostengünstig von Robotern in der Fabrik geleistet werden. Die fertigen Paneelen, die auch Fenster und Lüftung umfassen, werden dann innerhalb weniger Tage am Gebäude angebracht.

Zu den grünen Startups der Baubranche zählt auch Madaster, eine digitale Plattform, auf der registriert wird, welche Rohstoffe in Gebäuden stecken. Geschäftsführer Patrick Bergmann sagt, er betrachte „die Erde als ein geschlossenes System, in dem es keinen Abfall geben sollte.“ Sein Unternehmen soll dabei helfen, Gebäude zu „Rohstoffbanken“ zu machen, in dem die Materialien im Sinne einer Kreislaufwirtschaft wiederverwertet werden können.

 

Quelle: businessinsider.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.