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Zukunftsfähig? Wie sich die Baubranche verändern muss

Fachkräftebedarf, Materialknappheit und Rückstand bei der Effizienz – die Liste der Herausforderungen für die Baubranche ist lang. Langfristig muss sich die Branche verändern, um die Probleme zu überwinden. Die Digitalisierung, neue Bauweisen und das Zusammenrücken von Bauunternehmen können den Bau in Deutschland wettbewerbsfähig halten.

 

Aktuell befindet sich die Baubranche in einer Zeit, in der die Nachfrage das Angebot übersteigt. Die Auftragsbücher sind voll, der Bauboom hält durch den hohen Sanierungsbedarf und den Wohnungsmangel weiter an. Doch angesichts des Fachkräfte- und Ressourcenmangels, sowie Lieferengpässen und höherer Komplexität moderner Gebäude ist die Branche mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Verschärfend hinzu kommen der Krieg in der Ukraine und die ambitionierten Klimaziele der Ampel-Koalition.

 

Gegenwärtig stehen die durch Materialknappheit bedingten Preissteigerungen im Fokus. Diese können aktuell noch an die Bauherren weitergegeben werden, und auch die entsprechenden Preisvereinbarungen in Verträgen werden bereits flexibler gestaltet, um Schwankungen Rechnung zu tragen. Zwar sind die Preise durch die Krisenereignisse nochmal massiv gestiegen, dies sollte sich aber langfristig einpendeln.

 

Das weitaus größere Risiko birgt der Fachkräftemangel. In den nächsten Jahren werden deutlich mehr Fachkräfte in den Ruhestand gehen als jüngere nachrücken. Der Fachkräftemangel wird langfristig weiter zunehmen und den Druck auf die gesamte Wertschöpfungskette erhöhen.

Das klingt nach düsteren Aussichten. Die Frage drängt sich auf: Wie kann der Druck auf die Branche verringert werden, wenn es sowohl an materiellen als auch humanen Ressourcen mangelt? Die einfache Antwort lautet: Effizienzsteigerung. Der verstärkte Einsatz von modularer Bauweise, digitalisierte Prozesse und Deregulierung bei Vergaben könnten dabei wichtige Treiber sein.

 

So einfach die Antwort scheint, so komplex deren Umsetzung, denn sie kommt einer umfangreichen Reform der Branche gleich. Durch innovatives Bauen kann der Fachkräfte- und Kostendruck reduziert werden. Eine Industrialisierung der Produktion von Gebäuden durch Vorproduktion von Gebäudeelementen kann Abhilfe schaffen. Mittlerweile können ganze Krankenhäuser durch vorproduzierte OP-Säle in kurzer Zeit gebaut werden. Das spart Kosten und bietet weitere Vorteile: Saisonalen Schwankungen kann getrotzt werden, und es wird weniger ‚Manpower‘ benötigt. Sicherlich wird es dauern, bis Bauherren von neuen Modulkonzepten überzeugt sind und diese in Auftrag geben. Aber auch sie werden angesichts der absehbaren Preisentwicklungen die Vorteile dieser Art zu bauen schätzen lernen.

 

Quelle: bi-medien.de

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